Spezielle, sogenannte Schröpfgläser werden unter Vakuum auf die Haut gebracht. Die dadurch ausgelöste Saugwirkung, genauer gesagt der entstehende Unterdruck, regt die Durchblutung in dem betroffenen Gewebe an und Giftstoffe und Schlacken werden ausgeleitet. Das Schröpfen gehört zu den sogenannten Ausleitungs- und Reiztherapien und soll aus naturheilkundlicher Sicht nicht nur im behandelten Gebiet sondern auch über Segmente auf ganz bestimmte Organe und somit auf den gesamten Organismus wirken. Geschröpft wird blutig, trocken oder in Form einer Schröpfkopfmassage. Die Anwendung der Schröpfgläser auf Körperstellen, entfernt des eigentlichen Krankheitsgeschehens ist in der heutigen Zeit eine gängige Therapieform. Auf diese Art und Weise werden nämlich auch die inneren Organe, wie zum Beispiel Magen, Leber und Nieren erreicht und behandelt. Dieses Prinzip basiert auf den Erkenntnissen nach Head, denen zufolge bestimmte Hautareale (Head´sche Zonen) über Nervenverbindungen mit bestimmten Organen verbunden sind.
Ist aber auch eine ganz wichtige Therapieform der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin).
Schröpfen gehört zu den Standarddisziplinen der Naturheilkunde und wird seit altersher in verschiedenen Kulturkreisen ausgeübt. Wie andere tradierte Naturheilverfahren ist das Schröpfen aber kaum durch wissenschaftliche Studien belegt. Hier fehlt wohl auch das Interesse an wissenschaftlicher Absicherung.
Die evidenzbasierte Medizin redet übrigens hier nicht von Giften, sondern von Stoffwechselzwischen- oder Endprodukten und kennt demzufolge praktisch auch keine Ausleitungsverfahren. Das ist eine Terminologie, die sich in der Naturheilkunde etabliert hat, lange bevor es eine schulmedizinische Toxikologie gab. Deshalb verwenden wir diese Begriffe gerne weiter und begeben uns nicht in einen Terminologie-Streit.