Eine rein manuelle Behandlungsmethode ist die Golgi-Punkt-Schmerztherapie, benannt nach dem Entdecker der Golgi-Punkte, Camillo Golgi, einem italienischen Professor der Pathologie. Golgi-Rezeptoren befinden sich in den Sehnen aller Muskeln. Sie messen fortwährend den dortigen Spannungszustand und geben die Information an das Nervensystem weiter. Die Rezeptoren reagieren umgehend auf manuelle Stimulation.
Dies macht man sich innerhalb der Therapie zunutze, indem man dem Nervensystem durch Druck eine plötzliche, gefährliche Muskelkontraktion vortäuscht. Als Schutz vor Verletzung setzt eine sofortige Entspannung des betroffenen Muskels durch Auslösung eines neurologischen Reflexes der Rezeptoren ein. Die Muskulatur wird entspannt und verlängert.
Die bestehende, schmerzhafte Dysbalance wird durch die gleichzeitige Aktivierung des Antagonisten (Gegenspieler des Muskels) aufgelöst.
Nahezu alle in der täglichen Praxis vorkommenden Schmerzen des Bewegungsapparates können prinzipiell mit dieser Methode behandelt werden, da in den meisten Fällen akut und chronisch verkürzte Muskeln die Schmerzen des Bewegungsapparates verursachen. Oftmals geschieht dies in Verbindung mit verklebten und zusammengezogenen Faszien, die hier natürlich mit behandelt werden, da Sehnen zum faszialen Gewebe gehören.
Die Golgi-Schmerztherapie, benannt nach dem italienischen Wissenschaftler Camillo Golgi, der zwar nicht diese Therapie, aber wichtige Grundlagen dazu entwickelt hat, wird derzeit von der evidenzbasierten Medizin, landläufig Schulmedizin genannt, nicht anerkannt. Sie ist noch recht jung und wissenschaftliche Studien zur Wirkung und Wirksamkeit sind noch nicht ausreichend erbracht worden.